Samstag, 11. September 2010

Biss...

"Ich war dem Tod schon allzu oft nah gewesen, doch an so etwas gewöhnt man sich nicht. Dennoch schien es seltsam unausweichlich, sich ihm noch einmal zu stellen. Als wäre ich tatsächlich zum Unglück verdammt. Immer wieder war ich gerade noch davongekommen, doch es verfolgt mich.
Aber diesmal war es anders als sonst.
Wenn man vor jemanden Angst hat, kann man fliehen; wenn man jemanden hasst, kann man versuchen ihn zu bekämpfen. Alles in mir war auf diese Sorte Mörder eingestellt - auf die Monster, die Feinde.
Wenn man von jemandem getötet wird, den man liebt, hat man keine Wahl.
Wie kann man fliehen, wie kämpfen, wenn man damit dem Liebsten wehtun würde?
Wenn das eigene Leben das Einzige ist, was man dem Liebsten geben kann, wie kann man es ihm dann verweigern?
Wenn es jemand ist, denn man wirklich liebt?"

aus: Biss zum Ende der Nacht von St. Meyer


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